Das Team Planen der Leitstelle ermittelt den Bedarf an Ladeinfrastruktur bundesweit bis 2030, um damit eine deutschlandweite Flächendeckung zu fördern. Zur Erreichung dieses Ziels erarbeiten wir eine bundesweite Ausbaustrategie für die Ladeinfrastruktur in der Schnittstellen zu anderen alternativen Kraftstoffen berücksichtigt werden. Dabei behalten wir die Aktivitäten anderer relevanter Akteur:innen des Ladeinfrastrukturausbaus stets im Blick.
In der Entwicklung der Ausbaustrategie wird das Verkehrsaufkommen sowie Fahrprofile unterschiedlicher Fahrzeugklassen betrachtet. Bei der Bedarfsermittlung wird neben dem Ladeinfrastrukturnetz für Pkw auch der Ladeinfrastrukturnetzausbau für Lkw mitgedacht. Durch die Erarbeitung und Betreuung verschiedener Projekte, wie beispielsweise einem Projekt für Modellquartiere, beantworten wir wo welche Art von Ladeinfrastruktur aufgebaut werden sollte.
Basierend auf der Entwicklung der Ausbaustrategie unterstützt das Team Planen die Leitstelle in der Erstellung einer Bedarfsplanung für bestehende und zukünftige Förder- und Finanzierungsprogramme.
StandortTOOL
Das StandortTOOL ist unser Planungsinstrument für eine deutschlandweite Ladeinfrastruktur. Damit ermitteln wir den Ausbaubedarf an Ladepunkten bis 2030.
Methodik
Das StandortTOOL modelliert auf Basis des Verkehrs und des Ladeverhaltens den zukünftigen Bedarf an Ladepunkten. In das Modell fließen unter anderem Daten zur Mobilität, Verkehrsverflechtung, Sozioökonomie, Fahrzeugbestand und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Ladeverhalten mit ein. Das Modell unterteilt Deutschland in ein Raster aus Gitterzellen mit einer Kantenlänge von 500 Metern. Für jede der Gitterzellen gibt es den zusätzlichen Ladebedarf aus. Die Ergebnisse werden auf einer Karte visualisiert.
Neben der Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge ist seit Juni 2020 auch die Planung des Ausbaus des Wasserstoff-Tankstellennetzes mit unserem StandortTOOL möglich. Die Abbildung des Bedarfs an Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge wird das StandortTOOL in Zukunft ergänzen.
Weitere Infos zur Methodik und den erhobenen Daten finden Sie hier.
Einsatz
Das StandortTOOL wird bei der Erstellung von Förderaufrufen und Finanzierungskonzepten verwendet. Es weist dazu für ein bestimmtes Gebiet jeweils aus, wie groß der Bedarf an zusätzlichen Ladepunkten und wo der Einsatz von Förderinstrumenten sinnvoll ist.
Die öffentlich zugängliche Webseite des StandortTOOL weist die Bedarfe an Ladeinfrastruktur bis 2030 bundesweit aus. Dazu visualisiert sie den Bestand an Ladeinfrastruktur, bereits bewilligte Ladepunkte und die Infrastrukturbedarfe der nächsten Jahre. Zusätzlich bietet sie den Bundesländern einen eigenen, erweiterten Zugang, um Bundes- und Landesaktivitäten im Bereich Ladeinfrastruktur zu synchronisieren.
Weitere Informationen unter standorttool.de
FlächenTOOL
Mit dem FlächenTOOL für Ladeinfrastruktur haben wir eine digitale Informationsplattform geschaffen, die eine Übersicht über Flächen in Deutschland gibt, die für den Aufbau von Ladeinfrastruktur potenziell zur Verfügung stehen.
Bundesländer, Kommunen, kommunale und andere Unternehmen sowie Privatpersonen haben die Möglichkeit, ihre Liegenschaften über das FlächenTOOL anzubieten. Die Webapplikation ist so konzipiert, dass hierfür kein spezielles Vorwissen nötig ist.
Wer Standorte für den Aufbau von Ladeinfrastruktur sucht, erhält mit dem FlächenTOOL einen Überblick über potenziell geeignete Flächen und deren Eigenschaften. Bei der Suche lassen sich die Ergebnisse nach verschiedenen Attributen, etwa Postleitzahlen, filtern und man kann direkt in Kontakt treten.
Die Plattform kann beispielsweise bei den kommenden Förderaufrufen sowie für den Aufbau des geplanten deutschlandweiten Schnellladenetzes mit 1.000 Standorten zum Auffinden geeigneter Flächen verwendet werden. So bringt das FlächenTOOL Flächenangebot und -nachfrage zusammen und unterstützt und beschleunigt den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Deutschland.
Weitere Informationen unter flaechentool.de
Zusammenspiel der TOOLs
Wie beschrieben weist das StandortTOOL deutschlandweit die Ladebedarfe anhand einer Top-Down-Methodik aus. Hauptanwendungen der Ergebnisse aus dem StandortTOOL ist die Erstellung von Potenzialkarten für Förder- und Finanzierungsprogramme. Diese weisen zielgerichtet aus in welchen Gebieten der Aufbau weiterer Ladeinfrastruktur zu dem jeweiligen Zeitpunkt vonnöten ist. Das StandortTOOL wird in erster Linie durch die Leistelle und den BMDV genutzt. Zusätzlich unterstützt es Bundesländer und Kommunen dabei die Ausbaupläne vor Ort in die bundesweite Ladeinfrastrukturstrategie zu integrieren.
Das FlächenTOOL unterstützt die Ergebnisse des StandortTOOL indem es deutschlandweit geeignete Liegenschaften für den Aufbau von Ladeinfrastruktur sammelt und relevante Akteur:innen zusammenbringt. In Förderaufrufen unterstützt es die Zuwendungsempfänger:innen bei der Identifizierung von Flächen, die sich für die jeweils geplanten Projekte eignen. Auch außerhalb von Förderaufrufen können Investierende die passenden Liegenschaften für ihr im FlächenTOOL finden. Durch die Möglichkeit Flächen zu melden identifizieren richtet sich das FlächenTOOL an Bundesländer, Kommunen und kommunale Unternehmen, Privatpersonen und Unternehmen.