Pressemitteilung
11.11.2024
Ansprechperson NOW GmbH:
Jessica Schulz
Managerin Presse & Publikationen
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Unter dem Titel „Einfach zu Hause laden“ hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur heute eine neue Studie zum Ladeverhalten von Privatpersonen mit Elektrofahrzeug und eigener Wallbox veröffentlicht. Es ist die bislang größte und detaillierteste Untersuchung zum privaten Laden in Deutschland und beleuchtet ein bisher wenig untersuchtes Feld. Im Fokus der Studie stehen Fragen wie: Warum entscheiden sich Personen, private Wallboxen anzuschaffen? Welche Kosten und Herausforderungen sind damit verbunden? Und wie sieht das Nutzungsverhalten konkret aus? Zudem wird genauer betrachtet, wie hoch der Anteil des privaten Ladens am Gesamtladevolumen ist, auch die Ladehäufigkeiten und -zeitpunkte sowie die Rolle des öffentlichen Ladens und des Ladens am Arbeitsplatz werden analysiert.
Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher der Nationen Leitstelle Ladeinfrastruktur: „Die allermeisten Ladevorgänge finden im nicht-öffentlichen Bereich an Privathaushalten oder auf Firmengeländen statt. Private Ladeeinrichtungen sind damit elementarer Bestandteil zum Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Grund genug also, um einmal genauer hinzuschauen, wie private Wallboxen konkret im Alltag genutzt werden, denn detailliertere Daten hierzu sind bisher rar. Die Studie schließt damit eine wesentliche Lücke im Bereich der Ladeinfrastrukturforschung.“
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass das Ladeverhalten sehr deutlich davon beeinflusst wird, ob eine Photovoltaik-Anlage vorhanden ist oder nicht.
- Besitzerinnen und Besitzer von PV-Anlagen laden ihre Elektrofahrzeuge überwiegend nachmittags, nämlich 58 Prozent zwischen 12 und 15 Uhr sowie 59 Prozent zwischen 15 und 18 Uhr (Mehrfachantwort möglich).
- Personen ohne PV-Anlage laden hauptsächlich abends, 65 Prozent zwischen 18 und 21 Uhr und 49 Prozent zwischen 21 und 0 Uhr (Mehrfachantwort möglich).
Den stärksten Einfluss auf die verladene Energiemenge zu Hause haben kostenfreie Ladeangebote am Arbeitsplatz – sie reduzieren den Anteil des heimischen Ladens am Gesamtladevolumen deutlich um 29 Prozentpunkte.
Datengrundlage und Relevanz der Studie
Die Studie basiert auf einer breit angelegten Umfrage, an der 51.893 Besitzerinnen und Besitzer privater Wallboxen teilgenommen hatten, deren Ladevorrichtungen über das Förderprogramm „Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert wurden. Im Rahmen des Förderprogramms wurden insgesamt rund 700.000 nicht-öffentliche Ladepunkte mit mehr als 600 Millionen Euro gefördert. Für die Studie der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur wurden 200.000 Fördermittelempfängerinnen und -empfänger zufällig ausgewählt und zu einer Online-Befragung eingeladen.
Durch die große Beteiligung an der Umfrage haben die Ergebnisse eine hohe Aussagekraft und ermöglichen es, differenzierte Rückschlüsse auf das Ladeverhalten unterschiedlicher Nutzergruppen, beispielsweise Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrparteienhäusern, zu ziehen. Die Studie gibt detaillierte Einblicke in das tatsächliche Nutzungsverhalten im Lade-Use-Case ‚zu Hause‘ und liefert damit wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der privaten und öffentlichen Ladeinfrastruktur.
Die Erkenntnisse der Studie sind insbesondere für die wissenschaftliche Fachöffentlichkeit sowie für Planerinnen und Planer im Bereich der Elektromobilität interessant. Die detaillierten Rohdaten werden künftig über die Mobilithek (www.mobilithek.info) zur Verfügung gestellt und bieten somit eine fundierte Grundlage für zukünftige Forschung und Infrastrukturplanungen.
Link zur Studie