5 Deutschlandnetz

Das Deutschlandnetz

Mit dem Deutschlandnetz sorgt der Bund für ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und nutzerfreundliches Schnellladenetz in ganz Deutschland. Die mehr als 1.000 Standorte mit rund 9.000 Schnellladepunkten schließen noch verbliebene „weiße Flecken“ auf der Ladelandkarte. Das Deutschlandnetz stellt sicher, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen ist.

Um die Nutzung der Elektromobilität überall in Deutschland alltagstauglich und nutzerfreundlich zu gestalten, bedarf es einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur, die allen Nutzerinnen und Nutzern ohne größere Umwege oder Wartezeiten zur Verfügung steht. Im Schnellladegesetz (SchnellLG) wurde dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Aufgabe übertragen, diese flächendeckende und bedarfsgerechte Bereitstellung von Schnellladeinfrastruktur zu gewährleisten.

Dafür haben das BMDV und die Autobahn GmbH in Ausschreibungen 900 Regional-Standorte und 200 Autobahn-Standorte für die Errichtung und den Betrieb von HPC-Schnellladeinfrastruktur vergeben.

Eine interaktive Karte mit den mehr als 1.000 Standorten finden Sie unter www.standorttool.de

900 Regional-Standorte

900 Regional-Standorte: Deutschlandweit in wenigen Minuten zum nächsten Schnellladestandort

Im Oktober 2021 hat die Zentralstelle für Vergaben und externe Leistungen des BMDV die Vergabeunterlagen zur Ausschreibung von 900 Standorten im ländlichen, suburbanen und urbanen Raum veröffentlicht.

Die 900 Suchräume (siehe Illustration oben/ gelbe Punkte), in denen die Schnellladestandorte entstehen, verteilen sich auf 23 Regionallose in insgesamt sechs Regionen (Nord-West, Nord-Ost, Mitteldeutschland, Süd-Ost, Süd-West und West).

Diese Suchräume geben ein bestimmtes Gebiet, z.B. rund um einen Verkehrsknotenpunkt vor. In jedem Suchraum wird ein Schnellladestandort mit mindestens 4 und bis zu 16 Schnellladepunkten entstehen. Die Gewinner des Ausschreibungsverfahrens müssen geeignete Standorte innerhalb der Suchräume, für die sie den Zuschlag erhalten haben, einbringen bzw. finden.

Im September 2023 hat das BMDV die Ausschreibung der Regionallose erfolgreich abgeschlossen. 

Folgende Unternehmen haben die Zuschläge erhalten:

1. Allego GmbH
2. BayWa Mobility Solutions GmbH
3. E.ON Drive Infrastructure GmbH
4. Eviny Elektrifisering AS
5. Fastned Deutschland GmbH & Co. KG
6. EWE Go HOCHTIEF Ladepartner GmbH & Co. KG
7. Mer Germany GmbH
8. Pfalzwerke AG
9. TotalEnergies Charging Solutions Deutschland GmbH
10. eliso GmbH powered by VINCI Concessions Deutschland GmbH

Bei der Auswahl der Betreiber wurde nicht allein nach dem günstigsten Angebotspreis entschieden. Bei der Angebotsbewertung war ebenfalls relevant, ob die Betreiber ihre Standorte schnell errichten können, weil sie bereits über geeignete Flächen verfügen, wie nutzerfreundlich die einzelnen Bieter ihre Standorte aufbauen wollen und wie überzeugend das Design der neuen Standorte ist.

200 Autobahn-Standorte

200 Autobahn-Standorte: Alle 15 bis 30 km eine Lademöglichkeit entlang der Autobahnen

Am 20. Dezember 2021 hat die Autobahn GmbH eine Ausschreibung für 200 neue Schnellladestandorte an unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen veröffentlicht. Die 200 Standorte (siehe Illustration oben, orangefarbende Punkte) sind in sechs bundesweite Lose mit jeweils 32 bis 34 Standorten aufgeteilt. Jeder Standort umfasst 4, 6 oder 8 Schnelladepunkte. Insgesamt werden so rund 1.000 neue HPC-Ladepunkte entstehen.

Im Februar 2024 hat die Autobahn GmbH nach erfolgreichem Abschluss des Ausschreibungsverfahrens die Zuschläge an folgende Unternehmen verteilt:

  • Fastned Deutschland GmbH & Co KG
  • E.ON Drive Infrastructure GmbH
  • Bietergemeinschaft Autostrom Nord
  • TotalEnergies Charging Solutions Deutschland GmbH

Die Autobahn-Standorte des Deutschlandnetzes stellen eine notwendige Ergänzung der bereits errichteten oder geplanten Ladeinfrastruktur auf bewirtschafteten Rastanlagen oder Autohöfen dar.

Die Ausschreibungen zum Deutschlandnetz:

Die Ausschreibungen zum Deutschlandnetz stellen eine Grundversorgung mit Schnellladeinfrastruktur in den Regionen und an den Autobahnen sicher.
Mit der Ausschreibung hat der Bund bewusst ein Instrument gewählt, welches die Möglichkeiten des bisher staatlich geförderten privatwirtschaftlichen Ladeinfrastrukturausbaus sinnvoll erweitert und ergänzt. Die Verortung der mehr als 1.000 Standorte basierte auf einer umfassenden verkehrsplanerischen Bedarfsanalyse der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, die die bereits vorhandene Bestandsinfrastruktur berücksichtigt.

Die Standorte des Deutschlandnetzes werden attraktiv gestaltet. Alle Angebote erfüllen festgelegte Standards im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit und Kundenkomfort. So müssen die ausgewählten Betreiber eine hohe Verfügbarkeit der Ladeeinrichtungen gewährleisten. Die Nutzerinnen und Nutzer profitieren außerdem von einer sehr hohen Ladeleistung. Jeder Ladepunkt im Deutschlandnetz muss technisch in der Lage sein eine maximale Ladeleistung von mindestens 300 kW abgeben zu können. Zudem muss jeder Ladepunkt eine Nennladeleistung von mindestens 200 kW bereitstellen zu können.

Weitere Informationen

Wichtige Dokumente, Karten- und Bildmaterial zum Deutschlandnetz finden Sie auch im Download-Bereich unter „Downloads Deutschlandnetz“.

Hinweis: Das Ausschreibungsprojekt zum Deutschlandnetz stellt nicht die Gesamtheit aller Ausbauaktivitäten im Bereich der Ladeinfrastruktur oder der Schnellladeinfrastruktur dar, sondern umfasst eine begrenzte und konkret definierte Leistungsvergabe durch den Bund an mehr als 1000 definierten Standorten. Die weiteren privatwirtschaftlichen Aktivitäten zur Errichtung und dem Betrieb von Schnellladeinfrastruktur und deren Förderung durch den Bund bleiben unberührt.